Freitag, 30. April 2010

30. April 2010 Tag +17

Die Nacht war "So La La".

Um 2:30 schon mal das Tageblatt gelesen und Sudoku gemacht.

Um 7:00 Wiegen und Messen, das letzte Kurzmedikament wird angehängt.

Als ich in meine Tabletteschale gucke, trifft mich der Schlag - 30 Stück/Tag!
Zum Frühstück schon mal 19. Ich nehme vor dem Frühstück meine Schilddrüsentabletten und meine Immundepressiva (sollten 12 Std. dazwischenliegen).

Esse heute 2 Brötchen.

Duschen

Inhallieren

Dann kommt die Visite, heute wieder mit dem Oberarzt. Er verkündet mir, das wenn die nächsten 60 Stunden labormäßig so gut weiterlaufen und meine Immunspiegel so stabil wie jetzt bleiben, wird das vor uns liegende Wochenende wohl erst mal das "Letzte" auf dieser Station sein. Dann aber gleich die Einschränkung, in 50 - 60% der Fälle kommt es noch mal zu kleineren Kriesen (Infekte), so daß es zu stationären Nachbehandlungen kommen kann - muß aber nicht!

2. Frühstück 13 Tabletten und ein Joghurt.

Die Physio schaut herein, Sie wäre heute knapp in der Zeit, ob ich allein trainieren könnte.

Mittagessen: Nudelsuppe - Hähnchenbrust, Gelbe und Rote Möhren, Reis, Currysauce - Birenkompott zum 3. (Dose war wohl diesmal größer als sonst, da gab es nur 2 mal hintereinander das Gleiche.

Training, 5 Mal den Flur rauf und wieder runter.

Joghurt aus der Küche mitgebracht, da gehen die Tablette besser runter.

Nickerchen bis der Besuch kommt.

Dagmar und Vater Albert kommen, und freuen sich über die neuen guten Nachrichten von der Visite.

Wir gehen in den Pavillon. Ich spendiere eine Runde Kaffee und wir erzählen über Gott und die Welt.

Meike kommt nach der Arbeit dazu, große Runde!

Ich werde zum Wiegen und Messen geholt.
Die Truppe fährt heime gegen 17:00 Uhr.

Kleines Nickerchen - Das Abendbrot kommt. 1 Scheibe Graubrot mit Leberwurst.
Zuhause wird es sicherlich mehr mit "Wunschkost"!
Sebastian ruft an und erzählt von seiner Jägerprüfung.
Wieder Tabletten mit Joghurt.

Dann schreibe ich am Blog weiter.

Skypesitzung 1:11:43 Stunden.

Langsam tut das Kreuz weh, über 6 Stunden auf Stühlen gesessen, was für ein Fortschritt.

Werde mich mit Fernsehen eindudeln.

Bis Morgen.

Mittwoch, 28. April 2010

29. April 2010 Tag +16

7:00 Uhr Die 2 Std. Infusion ist durch und die Kuzmedi´s werden angehängt.

Es geht mir heute irgendwie besser, als gestern.

Wiegen und Messen. Keine erhöhte Temperatur.

Frühstück, 1,5 Brötchen mit Butter, Honig und Konfitüre.

Duschen

Sterofundin wird angehängt. Schon habe ich den Ständer wieder an der Backe.

1. Inhallation wird von der Visite unterbrochen.

Bei der Visite wird mir erzählt, daß die meisten Kurzmedi`s auf oral umgestellt werden. Heute gibt es noch die 2 Std. Immundepressiva, ab morgen auch als Tabletten.
Also gibt es noch täglich das Sterofundin mit Kalium und ein Pilzmittel(präventiv) i.v..
Alle Werte sind mehr als zufriedenstellend.

Fertig inhallieren, is nich, die Physio kommt und geht mit mir in den Pavillon und zeigt mir den Crosstrainer und ein Stepbord, daß man wie eine Treppenstufe nutzen kann.

Dann kann ich in mein inzwischen gereinigtes Zimmer zurück und endlich fertig Inhallieren.

Mittagessen: Grießklößchensuppe - Fischroulade, gebackene Kartoffelspalten????, Toscanisches Gemüse - Birnenkompott.

Kleines Nickerchen, ich werde wach als Dagmar und Sebastian zu Besuch kommen.

Es wird viel erzählt. Auch von lieben BEkannten die per Mail nicht zu mir durchdringen, also hier nochmal meine E-Mail - Adresse:
>>>kochs-keglerklause@kabelmail.de<<<

Wir wechseln in den Pavillon, mit Sebastian spiele ich eine Runde Kicker. Tolles Profiteil.

Die beiden müssen los, Sebastian hat zwar diese Woche keine Vorlesungen, aber viele Termine für seine Jagdscheinprüfung.

Ich suche im Netz nach Prüfungsfragen für Sebastian.

Kleines Nickerchen bis zum Abendbrot

Abendbrot - 1 Scheibe Graubrot mit Bierschinken, kleines Schälchen Wachsbohnensalat.

Das Zweite Abendbrot - Tabletten - Riesengroße Dinger - Ich Teile alle und versenke Sie einzeln im Joghurt - So kriege ich Sie herunter.
Für morgen haben die Doktoren extra kleine Tabletten für den Ulli bestellt :-)!

Die letzte Infusion wird abgehängt, ich bin wieder ohne Infusionsständer.

Die 2. Inhalation bringe ich hinter mich, den Rest des Abend´s habe ich frei.

28. April 2010 Tag +15

Heute morgen keine Magenverkrümmung!!!!!!

Morgenroutine läuft zügig ab.

Nach dem Duschen wird die Telemetrie wieder angelegt.

Frühstück

1. Inhallation wird für die Visite unterbrochen.

Leuko´s heute bei 1600! Alle mit mir zufrieden.
Nach Aufzählung dessen, was ich gestern gegessen habe, wird auch der letzte Futtersack (Astronautennahrung) abgesetzt. Nächste Neuerung: Der Pro - Graf Spiegel
(Medikament gegen die Abstoßung der Stammzellen) ist schon so stabil, daß auf Orale Medikamente umgestellt werden kann. Die 14-Stunden Infusion von 15:00 bis 5:00 Uhr fällt weg. Keine Schläuche mehr über Nacht. Haben zwar nicht wirklich gestört, aber "Ohne" ;-) ist besser!
Die Telemetrie kann wieder ab. Erledige ich gern selbst, hat eh keine Haare mehr auf der Brust der Koch. Sieht komisch aus so eine Konfirmandenbrust.

Dann kommt die Physio

Bin noch nicht vor der Tür gewesen, aber Dagmar kommt nachher, dann aber nichts wie raus aus der Zelle.

Mittagessen

Blog schreiben, bisschen Supertramp dabei hören.

Dagmar kommt und wir gehen spazieren (auf dem Stationsflur). Ein Besuch im Pavillion, habe vergessen Dagmar einen Kaffee zu machen. Man hat ja jetzt freien Zugang zur Küche.

Nachdem Dagmar wieder auf dem Weg ist, Meike hat heute Geburtstag, und sie hat zum Kaffee eingeladen, mache ich noch ein Nickerchen.

Meike angerufen um zu gratulieren.

Zehn Runden auf dem Flur. Damit das mit dem Atmen besser wird.

Der grosse Doktor kommt und freut sich über meine Mobilität.

Abendessen

Kleines Nickerchen

Um 19:15 sind alle Infusionen durch, ich werde abgestöpselt und man erfüllt mir den Wunsch nach einem "normalen Infusionsständer".

Ich gehe ohne Buddy auf den Flur und gehe 2 Runden + 1 Treppe im Pavillion. Der Fernsehsessel ist viel bequemer als der im Zimmer.

2.Inhallation.

Gegen 24:00 Uhr gehe ich dann, ganz ungewohnt ohne Schläuche und Kabel, ins Bett.

Die Nacht ist ruhig bis auf die P.....pausen.

Um 5:00 Uhr wird die erste 2 Stunden Infusion Immundepressiva angehängt, ich schlafe weiter.

Dienstag, 27. April 2010

27. April 2010 Tag +14

Die Blutverdünnung mit Heparin (läuft als große Spritze über einen Perfusor) ist um 4:00 Uhr alle. Wird komplett abgebaut, auch die Maschine. Ab sofort gibt es täglich eine Clexane-Injektion in den Unterbauch oder in den Oberschenkel.

Die Pflegerin ist überrascht, das ich die Injektion mit der Clexane Spritze allein hinbekomme.

Die Morgentlichen Abläufe gehen heute ganz leicht!

Das Butterbrötchen schmeckt!

1. Inhallation

Die Visite verkündet den Freigang :-)!!!!!!!!!!!!!!
Leuko´s sind bei 1400.
Alle anderen Werte sind sehr zufriedenstellend.

Da die Infusionen sich im Moment nur auf die Kurzmedi´s, den einen Futtersack und 1000 ml Sterofundin beschränken, werde ich nicht gleich wieder angestöpselt und laufe den langen Stationsgang wie ein Blöder rauf und runter. Im Jóse Careras Pavillion gibt es eine Treppe zu einer Galerie, rauf und runter, geht doch!

Nach dem Anstöpseln wieder die frisch erlangte Freiheit genießen.

Sieht zwar mit dem Infusionständer nicht mehr so elegant aus (Der Koch und elegant - Ha,ha!), aber es strengt doch ganz schön an auf die Dauer. Ich hole Dagmar von der Hygieneschleuse ab. Nun muß ich erst mal verpusten.

Die Physio kommt und macht mit mir Atemübungen.

Dann wieder in die Freiheit, wir setzen uns in den Pavillion (3 Seiten Glas) ist schon fast ein wenig zu hell bei dem Sonnenschein.

Aber es geht doch auf die Konstitution.

Das Mittagessen verzehre ich zu 3/4.

Dagmar muß wieder loß.

Habe ein Skype Konferenz mit Peine und Barcelona, man kann dann aber die Leute nicht über Video sehen. Also wird der Peiner rausgeschmissen und erst mal mit Barcelona
(33° im Schatten - Unverschämt) gesprochen.

Ich verbringe den Nachmittag im Bett. Beim abendlichen Messen ist man der Meinung
etwas unregelmäßiges zu hören. Also die Telemetrie angebastelt und den Fingersensor angeklemmt. Sauerstoffsättigung ist bei 98%, alles OK. Aber der Puls wird über Nacht von der Telemetrie überwacht.

2. Inhallation

Zum Abendbrot gibt es Corned Beef!!!!!!! Also esse ich brav eine Scheibe Graubrot mit Butter, klappt aber gut.

Die Ärztin kommt gegen 22:00 Uhr und erklärt mir das mit meinem Herzen alles soweit in Ordnung ist, Sinusrhytmus usw., nur der Puls im Auge behalten werden muß.

Diese Nacht schlafe ich nicht viel, erst gegen Morgen wenn die Infusionen gewechselt werden, schlafe ich zwischendurch fest ein.

Sonntag, 25. April 2010

26. April 2010 Tag +13

Die Morgenroutine fällt heute etwas leichter, bin aber sehr kurzatmig.

Bei der Visite dann die Berichtigung der Aussage des Wochenenddienstes.
Nach drei Tagen Leuko´s über 1000 darf ich aus meiner "Zelle".
Heute sind meine Leuko´s bei 1300. Es wird über Apetitlosigkeit gesprochen.
Durch die Astronautenkost ist ein ständiges Sättigungsgefühl da.
Statt 2 Ltr. bekomme ich ab morgen nur noch 1 Ltr. und die Fettinfusionen verbleiben vorläufig ganz. Die These, wer keinen Hunger hat, kann auch nichts essen, hat gefruchtet.

Dagmar kommt schon vor dem Mittag.

Am Nachmittag kommt eine Ärztin und nimmt mir nochmal Kreuzblut ab.
Der HB ist bei 8 und damit ich morgen ordentlich spazieren gehen kann, wird nochmal "nachgeladen".

Gegen 19:00 Uhr kommen die beiden EK´s 45 + 46.

Am Abend hangele ich mich von einer Fernsehsendung zur Nächsten und von einer Liegeposition zur Anderen.

Es wird mit der Nachtwache - männlich - über das Halbfinale in der Championsleague diskutiert. Mein Gegenüber (Bayernfan) war erschüttert, daß ich Bayern nur aus Nationaler Sicht die Daumen drücke.

Die Nacht geht so - ohne Tablette!

25. April 2010 Tag +12

Die Nacht war ganz OK - Ohne Tablette.

Kleine Magenverkrümmung am Morgen.

Alles wie immer.

Bei der Visite gibt es wieder erfreuliches zu hören. 1200 Leuko´s!!!!!!!!
Wenn dieser Wert morgen nicht gefallen ist, wovon nicht auszugehen ist, denn es wird noch steigen, kann ich mich mit Mundschutz innerhalb der Station frei bewegen.

Dagmar und Sebastian kommen gegen Mittag.

Es gibt viel zu erzählen, meine Fingernägel werden manikürt, schneiden ist noch nicht erlaubt, also wird gefeilt!

Gegen 17:00 Uhr brechen die Beiden Richtung Heimat auf. Der Besuch tut sehr gut.

Um 19:00 Uhr erscheint eine Pflegefachkraft mit einem neuen Infusionsständer (Porsche - Design). Ist schon ein halber Gehwagen mit so einem Schiebebügel.
Es wird alles umgebaut, aber er ist viel sperriger (Durchmesser) als der "Alte".

21:00 Uhr die 2. Inhallation.

22:00 Uhr die letzten Tabletten und die Kurzmedi´s

P&P

Samstag, 24. April 2010

24. April 2010 Tag +11

Die Nacht war gut, dank Schlaftablette.

Der heutige Frühdienst hat wohl eine andere Einteilung, ich bin spät dran und bin gerade 10 Minuten wieder im Bett, als um 11:00 Uhr die Visite kommt.

Meine Leukos sind bei 800!!!!!!

Die Knochenschmerzen sind normal, ich bekomme gerade ein neues Immunsystem.

Benötige heute keine Thrombozyten und keine EK´s.

Der Handy-Accu ist leer, Dagmar hat schon 2 x angerufen, Sie hat heute leider keine Zeit zu kommen. Also Handy ans Kabel und zurückgerufen.

Die Tabletten wieder mit Joghurt eingenommen.

Am Nachmittag kleine Magenverkrümmung

Gegen 16:00 Uhr das erste mal inhalliert.

Parole P&P.

Gegen 22:00 Uhr hänge ich mir die Inhalation vor die Nase:

Danach P&P.

Freitag, 23. April 2010

23. April 2010 Tag +10

Die morgentliche Routine fällt ein wenig leichter.

Die Tabletten nehme ich jetzt immer mit Joghurt ein, da gehen Sie einigermaßen runter, und immer schön durch die Nase atmen!

Die Physio kommt und drängt mich zum turnen!

Es wird inhalliert.

Bei der Visite heißt es: Leuko´s auf 420!!!!!!
Es tut sich also etwas, und mir wird bestätigt, daß nach 2 Tagen über 1000 ich aus meiner Kemenate heraus darf.
Es wird aber auch wieder vor Überschlagsreaktionen gewarnt. Das heißt, die neuen Leuko´s suchen sich jetzt wieder Ihre "Baustellen", was ja normal ist, und im "gesunden" Körper kaum spürbar ist, bei mir aber im momentanen Zustand vielleicht nochmal eine Fieberatacke oder Hautreaktionen auslösen kann.

Habe eine Skype Konferenz über 1,5 Stunden (Zeit verging wie im Flug)

Dagmar kommt und erzählt was zu Hause so alles los ist.

Ich bekomme Thromozyten Beutel Nr. 17 angehängt, heute keine EK´s.

Nachdem Dagmar wieder nach Hause gefahren ist, heißt die Devise P&P:

Abends noch das Blog geschrieben und inhalliert.
Mal sehen wie die Nacht wird.

22. April 2010 Tag +9

Heute morgen fühle ich mich ein wenig besser!

Aber der tägliche Ablauf ist immer der Gleiche.

Beim Inhallieren lege ich jetzt ein nasses Handtuch auf die Augen.
Das Medikament geht sonst ganz schön auf die Netzhaut und man hat stundenlang Pipi in den Augen.

Heute kommt mal wieder die Physio vorbei. Beintraining (Muskelpumpe) und Hanteltraining.

Bei der Visite heißt es die Leuko´s sind schon über "200"!

Dagmar kommt - heute ohne neue Mütze - Sie ist anscheinend nun wirklich mit der Paßform zufrieden.

Die Thrombo´s Nr.16 und die EK´s 43 & 44 werden angehängt.

Nachdem Dagmar wieder weg ist - P&P

Ich bekomme langsam Probleme mit den Sitz bzw. Liegepositionen!

Die Nacht schreibe ich endlich den Blog vom 21.April.

Viel schlafen ist nicht. Vielleicht versuche ich es heute abend mal mit eine Schlaftablette.

Mittwoch, 21. April 2010

21. April 2010 Tag +8

Im Moment ist es sehr eintönig!

Die Beine sind weich.

Der Tagesablauf ist immer der gleiche.

Bei der Visite wird mir mitgeteilt, daß die Leukozyten wieder zählbar sind.
Die Mattigkeit wäre normal.

Am Mittag kommt Dagmar und bringt die endgültige ???? passende Mütze mit!

Wieder muß ich während des Besuchs auf die Matratze.

Ich bekomme Thrombozyten Nr.15 und EK´s 41 & 42

Nachdem Sebastian Dagmar wieder abgeholt hat, ist wieder P&P angesagt.
Nochmal für alle: P&P heißt Pennen & Pieseln.

Verbringe die halbe Nacht im Fernsehsessel, teilweise schlafend.

Um 2:00 Uhr lese ich schon mal das Tageblatt und mache Sudoku.

Um 5:00 Uhr als die Nachtwache die Immundepressiva umhängt, gehe ich ins Bett.

Dienstag, 20. April 2010

20. April 2010 Tag +7

Durch mein nächtliches Intermezzo war ich heute morgen noch ziehmlich müde, und hätte gern weitergeschlafen.

Aber was soll´s, keine Müdigkeit vorschützen und die Morgenroutine durchgefochten.

P&P

Inhallieren.

Bei der Visite ist heute der Oberarzt dabei. Nach meinem Aussehen hätte ich wohl schon mit meinen neuen Stammzellen "gesprochen". Labormäßig ist zwar erwarttungsgemäß noch nichts zu erkennen, aber "Gut schaut er aus"!

P&P

Dagmar kommt schon früh :-)!

Sie hat schon wieder eine neue Mütze gestrickt, nun scheint Sie mit der Passform zufrieden zu sein.

Nach vielem Erzählen muß ich auf die Matratze.

Habe heute den ganzen Tag über so eine unterschwellige Übelkeit.

Sebastian kommt von der Uni. Seine Jagdscheinprüfung (viele zusätzliche Termine) macht Ihm zu schaffen.

Ich bekomme Thrombozyten Nr.14 und EK´s 39 & 40.

Die beiden fahren Heim! Tizian muß vom Kindergarten geholt werden.

Ich versuche zwischendurch immer wieder Fernsehen zu gucken.

Kein Abendbrot.

Verbringe die ganze Nacht im Fernsehsessel - ist mal eine andere Rückenposition.

Montag, 19. April 2010

19. April 2010 Tag +6

Heute morgen um 6:30 Uhr leichte Magenverkrümmung!

Das Tageblatt gelesen, dann wieder ins Bett, schlafen.

Die Morgenroutine fällt heute schwerer als gestern.

Vor dem Frühstück wieder leichte Magenverkrümmung - danach einen halben Becher Roten Wackelpudding und ein halbe Tasse Kaffee.

Als mich dann noch die Physio gemeinsam mit der Pflege aus dem Bett schmeißt um Bein- und Hantelübungen zu machen, ist mein Potential an Humor fast verbraucht.

Als ich mein Leid der Kreuzblut-Ärztin klage, meint Sie, die Pflege und erst recht dir Physio hätten mehr zu sagen als die Ärzte ;-( !

Nun ja die Visite ist mit mir zufrieden, alles in allem sehr guter Verlauf!
Zähneputzen ist ab sofort verboten, da es heute morgen zum ersten Mal blutig war.
Und da wo Blut herauskommt, können auch Keime eindringen!

Dann P&P!

Dagmar bringt mir eine neue Mütze mit(Sitzt viel besser), hat Sie über Nacht gestrickt, weil Sie nicht schlafen konnte.

Auch während des Besuchs schlafe ich immer wieder ein.

Es gibt wieder Futter für den Vampyr. Thrombozyten Nr. 13 und EK´s 37 + 38.

Nachdem Dagmar weg ist, verstärktes P&P.

Gegen Abend noch mal Inhallieren.

Vom Spätdienst erfahre ich, daß sobald meine Leuko´s hochgehen, und ich aus dem Zimmer darf, ich auch noch einmal umziehen muß, in ein 2 - Bett Zimmer. Auch kein Problem!

Also weiter P&P!

Ich schaue den Spätfilm "US Air Force Nr.1".

Um 2:00 Uhr lese ich schon mal das Tabeblatt und mache Sudoku. Gegen 4:00 Uhr gehe ich nach einer leichten Magenverkrümmung ins Bett.

Bis Morgen.

Sonntag, 18. April 2010

18. April 2010 Tag +5

Heute morgen wieder Kopfschmerzen!

Morgenroutine macht Mühe!

Beine sind schwer und wollen nicht so recht mit!

Bei der Visite wird über den momentanen Zustand gesprochen.
Dr. Hasenkamp erklärt mir, das meine körperliche Konstitution im Moment am
untersten Limit ist und man im Moment an Mobilisation von mir nur erwarten kann. was ich auch im Moment leiste, Körperpflege und Ausscheidungen wegbringen.

Almut meldet sich am Telefon.

Es wird mit den Peinern geskypt!

Bin danach wieder müde und schlafe bis Dagmar kommt :-)!
Sie hat mir über Nacht eine leichte Mütze gestrickt. Dagmar meint zwar: "Die sitzt noch nicht richtig"! Aber die Mütze ist sehr bequem und nicht so warm!

Es wird viel erzählt.

Die Pflegefachkraft versteht nicht, warum ich jeden Tag eine Flasche "Fett" angehängt bekomme, da dadurch das Sättigunggefühl unterstützt wird und man selbst gar nichts essen mag. Wir beschließen zum Abendbrot eine Hühnersuppe zu versuchen.
Ab morgen kommt dann wieder das komplette Tablett zu den Mahlzeiten auf´s Zimmer und ich werde versuchen das zu essen, was ich mag.
Thema: Essen nicht verlernen!

Heute bekomme ich Thrombozyten Nr.12 und die EK´s 35 + 36.

Nachdem Dagmar wieder loß muß :-( lege ich mich wieder hin.

Abends die 2. Inhalation.

Als der Pfleger von der Nachtschicht einen Moment Ruhe hat versucht er erfolgreich meinen 4. Schenkel zu reparieren. Wie - Was - Wo ?
Also mein ZVK hat 4 Zugänge (Schenkel) und einer davon war seit heute morgen nicht zu benutzen, weil ein Kupplungsstück darin abgebrochen war! Hurra, hat mich vielleicht vor einer "Neuinstallation" bewahrt.

17. April 2010 Tag +4

Am Morgen fühle ich mich ein wenig verkatert!
Leichte Übelkeit macht sich breit.
Die "Bälle" in der Lunge werden kleiner.

Die Morgenroutine wird als körperliche Anstrengung wahrgenommen.

Bei der Visite wird der "Kater" besprochen, die Nerven auf der Kopfhaut kennen es ebend nicht "Oben Ohne" und deshalb diese Katerstimmung im Gehirnkasten!
Sonst ist man mit mir und meiner Lungenentzündung zufrieden.

Dagmar kommt :-)!

Es gibt einen Schluck kalte Coca-Cola !!!!!!!!!!!!!!!!!!
Als wenn einem ein Engelm auf die ...., na Ihr wißt schon!

Immer nur das Zimmerwarme Zeug, und dann fährt werktrags 2 mal ein Cola Laster, der mit den Wasserperlen, an meinem Zimmer vorbei, das ist schon Folter.

Den ganzen Tag esse ich nichts, die Cola bekommt mir gut!

Am Nachmittag gibt es dann zum ersten mal 2 Beutel Thrombozyten (Nr. 10 + 11).

Nachdem Dagmar wieder nach Hause muß ist wieder P&P angesagt.

Am Abend steigt das Fieber wieder auf 38,5° Grad, es wird dagegen gearbeitet.

Das Fieber ist zur Nacht Weg.

Freitag, 16. April 2010

16. April 2010 Tag +3

Die Nacht war recht ordentlich!

Ein paar mal wurde ich vorsichtig geweckt und gebeten mich auf den Rücken zu legen, da dann die Lungen besser arbeiten können. Aber alles in Allem erholsam.

5:00 Uhr Die Immun-Depressiva werden umgehängt. Ich schlafe bis 6:30 Uhr.
Wieder so einen kleinen Ball in der Lunge.

7:30 Uhr Dr. Hasenkamp kommt!!!!!!
Er freut sich mich am Tisch sitzen zu sehen. Der Keim, den ich mir gefangen habe, hat nun einen Vor- und Nachnahmen. Daraufhin wurde entsprechend die Medikamentation auf "Zentralfeuer" umgestellt. Und da mein "Ball" in der Lunge kleiner wird, funktioniert es doch! Auf die Frage ob es meine Schuld sei mit dem Keim und so bekomme ich gesagt: Durch die von der Chemo löchrigen bzw. nicht vorhandenen Schleimhäute hat sich ein Darmkeim den Weg zur Lunge gesucht. Es hat also keiner Schuld. Ich bin beruhigt, denn Dagmar hatte schon Angst durch Ihre Besuche etwas eingeschleppt zu haben.

Jetzt kommt es mit Macht - Haare plastern seinen Weg.

Die Pflegefachkraft und ich beschließen einen Kahlschnitt vor dem Duschen!

Frühstück: Kaffee und Joghurt.

Wenn ich im Bad bin, lasse ich das kalte Wasser laufen und trinke 2,3 Schluck. Hätte nicht gedacht, das vor allem "kaltes" Leitungswasser so gut schmecken kann!

Dann ins Bett, die Reinigungstruppe kommt.

Dann ist es soweit, die "Schermaschine" wird gebracht und es geht ans Waschbecken!
Haare schneiden auf "Kasse", was für ein Service.


Sieht ungewohnt aus, aber von Vorn gesehen relativ rund, die "Kugel"!

Dann wird nochmal feucht durchgewischt, damit ich nach dem Duschen nicht mit Haaren paniert bin.

Die Telemetrie wird wieder angelegt, wieder mit "Sauerstoffsättigungsfinger". Wo sind die Kabelbinder.

Dagmar kommt heute früh!
Sie guckt gar nicht so überrascht!

Die große Visite läuft auf und ist überrascht der "Feder" in meinem Hintern die mich aus dem Bett fast in den Stand springen läßt. Der Oberarzt Dr. Jung erklärt Dagmar noch einmal den Weg des Keims aus dem Darm in die Lunge, was Dagmar dann endgültig beruhigt. Ich solle es heute mal langsam angehen lassen, von wegen Physio und so.

Ich kann aber an der Telemetrie ablesen, das jede Bewegung die Sauerstoffsättigung verbessert. Den Sauerstofffinger werde ich loß, wird nur noch zur Kontrolle kurz angestöpselt. Sättigung liegt immer zwischen 94 + 96 %.

Am Nachmittag schreibe ich schon einen Teil des Blogs!

Ein Skypeanruf kommt! Klappt hervorragend!

Hole mir Sebastians Mütze aus dem Schrank, ist doch ungewohnt luftig obenrum!

Neue Anordnung: 4 x täglich mit einem Penecyllinpräparat inhallieren!
Dauert ewig bis die Flüssigkeit verdunstet ist, aber nicht unangenehm, kann sogar mit Heidelberg durch die Maske telefonieren!

Abendbrot: Kaffee und Joghurt

Das Fieber kommt wieder 37,9° Grad, es gibt Novalgin i.v..

Um 19:00 Uhr ist das Fieber leicht gesunken.

Um 20:00 Uhr ist das Fieber weg!

Dann bis zum Morgen P&P (Pennen & Pieseln)

Donnerstag, 15. April 2010

15. April 2010 Tag +2

Die Nacht war nicht gut, kaum geschlafen!

Alle halbe Stunde zum Boxenstopp!

Hab dann eine ganze Weile im Fernsehsessel verbracht.

Morgens bin ich Groggy!

Aber die Lasix Rallye hatte Ihr Gutes, ich bin bei meinem Antrittsgewicht vom
1.April !

Zum Frühstück eine Tasse Kaffee und ein Joghurt. Mehr geht nicht.

Dann wieder ins Bett. Habe das Gefühl einen Ball in der Lunge zu haben, gegen den ich ständig arbeiten muss.

Ein Arzt kommt, hört mich ab, alles frei! Es gibt was zum Entspannen.

Dann muß ich zum Duschen, einmal am Tag ist Pflicht, egal wie schlecht es einem geht, wegen der Keime!

Die Physiotherapeutin kommt, aber ich bin nicht in der Lage irgendwelche Übungen zu machen.

Bei der Visite erkundigt man sich nach meinem Appetit. Da ich keine "Kalorienschuld" eingehen darf, gibt es wieder Astronautenkost. Ich soll trotzdem alles essen und trinken was ich runterbekomme.

Dagmar kann heute nicht kommen.

Mittagessen: 1 Tasse Kaffee und einen Joghurt.

Ich schlafe viel.

Gegen 16:OO Uhr geht es los mit Schüttelfrost. Ich kann mich kaum auf den Beinen halten. Es wird sofort reagiert. Es werden entsprechende Medi´s angehängt.

Die Telemetrie wird wieder angebastelt (Puls und EKG) zusätzlich kriege ich diesen Fingerclipp zur Kontrolle der Sauerstoffsättigung. Ich bekomme noch die Sauerstoffbrille angelegt. Was für ein Schlauch- und Kabelgewirr! Wo sind die Kabelbinder!

17:00 Uhr der Schüttelfrost ist gottseidank weg, nun schwitze ich vom Fieber, aber das ist wirklich viel angenehmer als mit den Zähnen und Knochen im Takt zu klappern.

Nasse Klamotten aus, beim Waschen habe ich auf einmal soviel Haare in der Hand, es geht los, trockene Klamotten, neues Bettzeug.

Kein Abendbrot

Gegen 19:00 Uhr bekomme ich noch eine Konserve Thrombozyten (Nr.9).

Habe den ganzen Abend geschlafen!

Dagmar ruft nochmal gegen 22:00 Uhr an und ist erleichtert dass es mir besser geht.

Ich beschließe den Laptop ans Bett zu holen um den Tag zu dokumentieren.
Diese Aktion (Organisatorische Meisterleistung!) klappt ohne Probleme, was mir zeigt das der Gehirnkasten wieder einigermaßen funktioniert.

Kleine Skype-Konferenz mit Sebastian und Dagmar .

Gute Nacht!

14. April 2010 Tag +1

Heute morgen geht es mir viel, viel besser als gestern!

Die Morgenroutine schaffe ich ohne Probleme.

Bei der Visite kommt raus, dass ich mir einen Keim eingefangen habe!

Die Medikamente werden entsprechend geändert.

Ist aber alles ganz normal.

Dagmar kommt gegen Mittag!

Ich genieße es ein wenig "Betuttert" zu werden!

Es gibt wieder was für den Vampyr. 1 Beutel Thrombozyten (Nr.8)und 2 EK´s (Nr.33 +34)

Den ganzen Nachmittag schlafe ich.

Den Abend auch!

Dienstag, 13. April 2010

13. April 2010 Tag 0

Werde um 4:00 Uhr von Schüttelfrost geweckt!

Um 5:00 Uhr habe ich dann eine 2. Decke bekommen und die angeordneten Immun - Depressiva.
Das Fieber kommt und steigt auf 39,5°.

Ich bleibe im Bett! Bekomme Novalgin per Vene gegen das Fieber.

Das Fieber geht wieder runter!

Die Visite kommt. Die neuen Stammzellen sind schon da und werden auch transfundiert!

Ich bekommen mein Frühstück gebracht, kriege aber mit Mühe und Not nur ein Brötchen herunter! Will die Eichsfelder dabei lesen, kann aber so richtig nichts aufnehmen, Zeilen verschwimmen immer wieder, ich gebe es auf.

Zum Zähneputzen auf den Hocker vorm Waschtisch, kriege die Arme kaum hoch, Duschen im Sitzen, bin froh wieder im frischen Bett zu liegen.

Dann kommen gegen 12:00 Uhr die neuen Stammzellen. Der Beutel ist prall gefüllt.
Sieht aus wie eine normale Blutkonserve. Die Ärztin sagt so eine große Portion Stammzellen gäbe es selten.

Die Stammzellen laufen parallel mit einer Kochsalzlösung.

Ist schon seltsam, aber da läuft meine neue Chance durch die Vene!


Dannach gibt es nochmal Thrombozyten (Nr.7).

Als Dagmar zur Tür reinkommt, schaut Sie recht erschrocken!
Rundes Gesicht vom Cortison, nass geschwitzt und Hundskaputt.

Mittagessen fällt aus! Ich werde nochmal Abbgestöpselt zum Umziehen, das Bett mit Handtüchern ausgelegt.

Ich schlafe den ganzen Nachmittag mit kleinen Mess- und Wiegepausen, schön das Dagmar hier ist!

Das Abendbrot kommt, Dagmar macht mir Brote, es geht mit dem Essen. Bin sehr kurzatmig.

Dagmar muss nach Hause, den Laden aufmachen!

Dann gibt es wieder eine Rallye-Spritze, scheint nicht viel zu helfen.

Also noch einen Nachschlag Lasix.

Montag, 12. April 2010

12. April 2010 Tag -1

Um 5:00 Uhr werden die Immun Depressiva angehängt, die Blutverdünnung wird „nachgeladen“.

Schlafe bis die Klingel vom Infusiomaten mich um 7:00 Uhr weckt. Dann Kurzmedi´s, wiegen, messen.

Zur Belohnung gibt es das Frühstück schon um 7:30 Uhr

Ab stöpseln, Mundhygiene, Duschen, An stöpseln, heute gibt es keine NaCl´s sondern Sterofundin zum Spülen, da ist weniger Natriumchlorid drin und spült die Nieren besser vom dem Chemo-Zeugs frei.

Pillen, Atemübungen alles im Bett, damit, wenn die Reinigungstruppe kommt, man niemandem im Weg Rumsteht!

Dann auf Rad

Die Visite kommt. Es wird über die Tagesplanung gesprochen, Ob es Probleme mit den Schleimhäuten gäbe? Alles im grünen Bereich. Der HB hält sich wacker über 8, also heute keine EK´s, aber zum Kaffee gibt es wieder 1 Konserve Leukozyten.

Dann kommt die Physiotherapheutin und bringt mir 2 Hanteln a 1 Kg mit.
Es werden viele Übungen gezeigt zur Muskelpumpe in den Beinen und natürlich Übungen mit den Hanteln für die Arme. Richtig atmen dabei!

Das Internet geht immer noch nicht also schreibe ich erst mal alles in´s Notebook.

Mittagessen, Mundhygiene, Atemübungen

1 Std. schlafen

Die Butterkekse mit ´ner Tasse Kaffee

Auf´s Rad

Dagmar kommt, es gibt wieder viel zu erzählen!

Ich hatte ja heute meine Tageszeitung nicht geholt (kein Internetz).

Um 15:00 Uhr wird eine Langzeitinfusion, auch wieder mit Immun - Suppressiva angehängt, die dann bis Morgen früh um 5:00 Uhr läuft.

Ab 4:00 Uhr kommen die Kurzmedi´s und ein Beutel Thrombozyten (Nr. 6).

Nachdem Dagmar wieder "Los iss", versuche ich nochmal ins Internet zu kommen.
Es klappt!

Habe eine E-Mail von einer "Leidensgenossin" erhalten, die ich auf dem Patiententag hier am UMG kennengelernt habe.

Es ist schön von "Aussen" etwas zu hören!

Zum Abendessen bekomme ich Apfelsaft! Man muß nur fragen!

Ich versuche mich mal wieder beim Skype einzuarbeiten, aber mit dem Headset klappt es sehr gut.

Jetzt muss Tobi zum "testen" herhalten! Es klappt wie detsch!
Der Test dauert exakt 53:09 Minuten! Dauertest bestanden.
Nach 15 Minuten habe ich dann auch rausgefunden wie man das Headset so aufsetzt, dass es nicht ständig verrutscht.

Lese noch das wichtigste aus der Tagespresse.

Vielleicht kann ich heute Abend noch die abgesagte "Konferenz" von Gestern nachholen.

Die Kurzmedi´s sind durch und ich bin Infusionsmäßig Bettfein.

Sonntag, 11. April 2010

11.April 2010 Tag - 2

Vorneweg eine Anmerkung.
Falls ich zu sehr in den Klinik - Sleng verfalle, sofort meckern!
Werde mich entsprechend "erklären"!

Die Nacht war normal - nur 2 Boxenstopps!

6:30 draußen ist es schon hell, die Jalousien hochfahren und den Laptop an, aber die anfängliche Dynamik schlägt augenblicklich in Müdikeit um, so klappe ich den Klapptop zu, mache das Bett gerade und dusele mit NDR 1 aus dem Kissenlautsprecher vor mich hin und werde dann gegen 8:00 Uhr geweckt.

Das Übliche - Kurzmedi´s - Wiegen - Messen - Frühstück - Ab stöpseln - Mundhygiene - Duschen - An stöpseln - Pillen nehmen - Atemübungen

Apropos Frühstück! Es gab das 2. Stück Butter!!!!!!!

Das Saubere Duo (Reinigungstrupp) kommt, also Mundschutz auf und alles wird Blitz Blank geputzt.

Fahrradfahren ist angesagt.

Sudoko auf Welt Online - ist nicht schlecht - 4 Schwierigkeitsstufen

Nach dem Mittagessen (Schweinelende in Rosmarin – Chillysauce, ja,ja wie im Hotel) sehr lecker, Atemübungen und Ergometer.

Eine Mail beantwortet, und 5 Minuten später meldet sich der Internetzugang ab!?!?!?!?!?!?!

Bin etwas müde

Da Dagmar erst später kommt, lege ich mich gegen 1:00 Uhr hin und werde ganz vorsichtig um 3:00 Uhr zum Blutdruck- , Puls und Temperaturmessen geweckt.

Dann gibt es Kaffee und kalte Milch..

Dagmar uns Bastian kommen, und bringen Tizian mit, der wieder an der Scheibe zu meiner Suite steht und übers Handy mit mir spricht. Meike hat heute Frühschicht und nimmt den Kleinen dann von hier aus mit. Es gibt viel zu erzählen.

Dann kommt das Abendbrot, kalte Schweinelende vom Mittag (wie im Hotel!), Putenbrustaufschnitt und „Vegetarischer Aufstrich“ (Kann man mögen – muss man aber nicht) aber als Koch probiert man ja alles wenigstens „einmal“!

Dann kommt der "Hausdienst", sprich Arzt vom Dienst, und hängt mir eine Konserve Thrombo´s, die 5.,an. Das darf nur ein Doktor, und am Wochenende hat im Normalfall "unser" Stationarzt nur bis 16:00 Uhr Dienst. Aber keine Sorge auf der Transplantationsstation nebenan ist immer ein "Fachkundiger Kollege" wie mir glaubhaft mitgeteilt wurde.

Die Kurzmedi´s laufen, es wird gemessen und gewogen, alles was geht und es gibt eine Rallye-Spritze, der Kaffee hat wohl weniger gewirkt als ich dachte.

Da das Internet immer noch nicht funkt, muss ich eine Skype - Konferenz absagen.

Dagmar und Sebastian fahren gegen 20:00 Uhr

Hundhygiene, Atemübung und Ergometer.

Die Kurzmedi´s kommen gegen 22:00 Uhr, die Nachtschwester informiert mich, dass ich Morgen Früh um 5:00 schon mal Immun – Depressiva i.v. bekomme, die 2 Std. laufen und das gleiche dann am Nachmittag um 17:00 Uhr, damit der Körper „aufgesättigt“ ist für die Stammzellen – Transplantation am Dienstag.

Tiger Woods spielt die letzte Runde in Augusta USA, gucke ich mir im Fernsehen an.
Dauert bis 2:00 Uhr, habe Last nicht zu schlafen, Golf interessiert mich zwar sehr, aber wenn man es noch nie gespielt hat, bis auf „Mini-Golf“, ist man wohl auch noch nicht infiziert.

Samstag, 10. April 2010

10.April 2010 Tag - 3

Die Nacht war ruhig.
Bin gegen 7:30 Uhr aufgewacht und hab mir schon mal die "Zeitung geholt".

8:00 Uhr dann die Kurzmedi´s, und das übliche Hauen und Stechen - Quatsach es muss heissen Wiegen und Messen!

Danach Frühstück (das zweite Stück Butter ist nicht zu finden), die restlichen Kurzmedi´s durchlaufen lassen und schon wird abgestöpselt! Den Monitor brauche ich auch nicht mehr.

Nach dem Duschen wird wieder bewässert und verdünnt!

Dann gibt es Tabletten gegen Übelkeit und i.v. Zofran
Die letzte Chemo wird angehängt (Melphalan)!

Es geht mir gut?!?!?!?!?!?!?

Keine bemerkenswerten Nebenwirkungen.

Ich mache meine Atemübungen.

Ich gucke auf Sky Sport Golf (ja,ja ist wie im Hotel hier) die zweite Runde von Schniedelwutz, besser bekannt unter dem Namen Tiger Woods!

Die Reinigungskräfte erzählen mir wie schön man doch in Duderstadt einkaufen kann?!?!

Die Visite kommt, heute nur die diensthabende Ärztin. Alles OK ! Sie sagt: Jeder Tag ohne Probleme ist ein guter Tag. Finde ich auch!

Lese die Zeitung fertig. Mache meine Sudoku´s und die Kreuzworträtsel, klappt noch!
Manche Schwestern fragen, ob ich mich denn darauf noch konzentrieren könne.
Was da wol noch alles kommt?!?!?!?!?! Mal gucken.

Die Ärztin kommt nochmal und nimmt Kreuzblut ab, die Ergebnisse des morgendlichen Aderlasses sind da, und was soll ich sagen, der Vampir muss gefüttert werden.

Ich setzte mich 5 Minuten auf mein Ergometer Ja,ja - Fitnessraum ist auch dabei, wie in der Hotelsuite!

Melde mich kurz bei Dagmar um Ihr zu sagen, das alles OK ist. Sie ist sehr erleichtert!

Die Chemo ist durch und die 2. NaCl wird angehängt.

Zum Mittag gibt es leckeren Eintopf mit Gemüse und Apelgrütze (die Dose mit den Apfelstücken von gestern ist wohl nicht leer geworden!).

Die Banane hebe ich mir zum Abendbrot auf.

Dann wieder Mundhygiene, Atemübungen und nach ein wenig verpusten wieder 5 min. auf´s Rad.

Die Krankenschwester erzählt mir von den Genüssen der Stationsküche. Stationsküche?!?! Ich wusste bisher nur von einem Karton Portionsmarmelade zum Nachservice. Aber nu! - Tütensuppen, Lactosefreie Milch und Lactosefreien Joghurt!
Was für ein Schlaraffenland!

Ich ordere gleich kalte lactosefreie Milch (mal schmecken wie die schmeckt?) und lactosefreien Joghurt (der war schon mal beim Abendbrot dabei, schmeckt gut!)

Das Tagebuch wird schon mal angefangen. Ob die eingetragenen Leser jedesmal eine E-Mail bekommen, wenn ich den Tag komplettiere? Meldet mal bitte wie das bei Euch funktioniert!

Dann kommt noch der Beutel mit den Trombozythen (Nr. 4) und 2 EK´s (Nr.31 +32)

Das Abendbrot kommt und siehe da es hat geklappt, kein Käse stand auf dem Computerzettel, und war auch keiner drauf, auf dem Teller. Also gab es 2 Scheiben Graubrot, 20 gr. Butter, 2 Scheiben Putenrömerbraten, 20 gr. Puten Mord im Keller, und 20 gr. Champignonpastete (Rein planzlich! An erster Stelle der Zutaten stand Wasser, was ist an Wasser pflanzlich?) Aber egel, eine halbe Scheibe Brot damit beschmiert und den Antipilzsaft aus dem Becherchen dazu getrunken, war so ziehmlich der gleiche Geschmack :-( !!!!!!!!!! Die Milch schmeckt ein wenig süß - genau richtig für den Ulli! Man muß dann nicht den ganzen Tag Wasser trinken.

Mundhygiene, Atemübungen noch nicht auf´s Rad, weil dann die EK´s nicht reinlaufen, zuviel Gegendruck.

Christa und Gerd aus Peine rufen an! Erst die falsche Handynummer im Blog bekanntgegeben und dann noch in einer E-Mail einen Zahlendreher produziert!
Aber der Gerd weiss sich zu helfen. Sie haben mich erreicht!
Dann wollten wir skypen, aber meine EK´s waren noch nicht drin und ich wollte das auch nicht behindern und blieb im Bett.

Morgen bringt mir Sebastian ein Headset mit, da das eingebaute Mikro am Laptop wohl zu leise ist. Dann kann auf Teufel komm raus geskypt werden.

Um 21:00 Uhr sind die Konserven drin, die 3. NaCl ist durch, jetzt ab 22:00 Uhr kommen noch die Kurzmedi´s .

Melde mich noch bei Dagmar ab!

Ich will noch auf mein Ergometer und in 5 Minuten 2 Kilometer fahren.

Und dann kann ich mit meinem "Buddy" ins Bett.

Ach so! Heute alles anders! Keine Rallyespritze, es klappt auch so mit dem Nachbarn!!!!!!!!

Freitag, 9. April 2010

9. April 2010 Tag - 4

Heute morgen lief alles wie am Schnürchen!

Morgenmedies paralel zum Frühstück!

Eichsfelder Tageblatt runtergeladen und beim Frühstück angefangen zu lesen.

Danach abgestöpselt und geduscht.

Nach den Vormedi´s gibt es heute die letzte Gabe von den Kaninchenzellen.
Es handelt sich um Thymoglobulin welches zur Gruppe der Immunsuppressiva gehört.
Immunsuppressiva bewirken das die Immunreaktionen nach oder vor Transplantationen abgeschwächt wird. Der Körper soll schon mal mit den Kaninchenzellen boxen, damit er die Stammzellen vom Fremdspender besser akzeptiert!

Fast das ganze Tageblatt gelesen!

Der "liebe Herr Doktor" ist sehr,sehr zufrieden mit mir und meint die letzte Chemo am morgigen Sonnabend wird mich auch nicht mehr umhauen!
Da die neuen Stammzellen aus Hameln kommen, ist damit zu rechnen, das es mit der Transplantation am Dienstag noch klappt, mein 2. Geburtstag wird also der 13. April 2010 werden!

Die Temperatur ist den ganzen Tag normal!!!!!!!!

Die Physio-Therapeutin läßt sich zum ersten Mal blicken!
Jaaaaa, - Nee wegen den Feiertagen käme Sie erst heute!
(Ich dachte immer, mit Ostermontag sind die Osterfeiertage vorbei?)
Aber Sie hat mir ein lustiges Gerät zum Atmen mitgebracht.
Das Ding hat einen Schlauch durch den man einatmet, dabei steigt eine gelbe Scheibe in einem Zylinder auf und ab, zeigt dabei das Atemvolumen an. Beim Einatmen muss man aber auch noch auf eine Kugel achten, die auf der Luftsäule tanzt und in einem abgegrenzten Bereich gehalten werden muss. Das ganze 3 mal täglich. Muss mir langsam einen Plan machen, damit ich nicht´s vergesse. Am Montag kommt die PT (Physio-Therapeutin) wieder mit Hanteln und oder Bali - Impander, was immer das ist?

Dagmar kommt heut selbst angefahren, Bastian fährt mit dem Moped zur Uni - Wetter ist gut!

Meike kann mich im Moment nicht besuchen, weil im Rosenhaus (Arbeitsplatz) Magen + Darm ist, das wäre zu gefährlich, trotz der Schutzkleidung.

Nach dem Mittagessen macht sich Dagmar wieder auf die Räder, Sie muß noch Essen für abend´s vorbereiten, der Tennisclub hat Jahreshauptversammlung.

Ich schreibe schon mal einen Teil von meinem Tagebuch und versuche meinen Skype-Account einzurichten! Laut Anrufbeantworter ist wohl mein eingebautes Micro im Laptop zu leise!
Der erste der mich "anskypt" wird es merken!?!?!?!?!?

Nachmittags kommt der 3. Beutel Thrombozyten und danach 2 EK´s (Nr.29 + 30)

Das Abendbrot kommt und die Krankenfachpflegekraft, weiblich erklärt mir das Essenswünsche doch im Computer eingegeben werden können, mal sehen ob das mit dem "Kein Käse" und zum Frühstück "2x Butter" für den Eichsfelder klappt!?!?!?!?!?!?

Die Temperatur bleibt normal, am Abend habe ich 4 Kilo zugenommen (Wasser eingelagert, die Kaninchenzellen begünstigen das). Bei anderen Patienten waren es auch schon mal 8 Kilo am Tag gewesen. Zum "rausschwitzen" bekomme ich die doppelte Drönung Lasix!

Der Verband vom ZVK wird mal wieder gewechselt, durch das Liquimin und die anderen Medi´s ist das Blut so dünn, dass es ganz langsam an der Einstichstelle vom ZVK raussuppt und dort von so einem Gelkissen aufgesaugt wird.

Die Lasix - Rallye beginnt!

Beim allabendlichen Telefonat freut sich Dagmar über Ihr gelungenes Essen. Morgen kann Sie leider nicht kommen, weil zu viel zu Hause zu tun ist, aber wir werden dann öfter telefonieren und die Zeit bis Sonntag geht auch vorbei.

Ich beantworte noch die E-Mail´s während die Abendmedi´s reinlaufen.

Donnerstag, 8. April 2010

8. April 2010 Tag – 5

Am frühen Morgen steigt das Fieber leicht an auf 37,5 Grad, es gibt sofort Medikamente dagegen.

Die Kaninchenzellen erzeugen die gewünschten Reaktionen!

Die Temperatur bleibt bei 37,5 Grad.

Dann die Kurzinfusionen, nach dem Frühstück bin ich zu schnell aufgestanden, und ein wenig schwindelig geworden, also noch mal hinsetzten, durchatmen, dann langsam ins Bett.

Die restlichen Medi´s werden angehängt.

Da die Kaninchenzellen noch nicht ganz durch sind, wird das Abstöpseln und die Körperpflege nach hinten verschoben.

Die Temperatur ist nicht weiter gestiegen, und ich bin sehr müde.

Dagmar kommt heute schon früh, Meike muß ab 10:00 Uhr arbeiten und hat Sie mit nach Göttingen gebracht, Sabastisan hat bis 1:00 Uhr Uni und holt Sie dann wieder ab!

Der „böse, böse Doktor von gestern, war heute ganz nett und teilte mir mit, dass er mit dem Verlauf der ersten „Kanincheninfusion“ ganz zufrieden ist. Auf die Frage aus welchem Teil der Welt denn der Spender komme, konnte er nicht konkret antworten, aber er sagte: “Australien oder so“ ist es nicht.

Dann wird abgestöpselt und ich kann duschen gehen! Alles schön langsam, wegen des Fiebers! Es ist doch ein weing wackelig!

Dann wird die 2. Kanincheninfusion angehängt, diesmal läuft Sie nur 12 Stunden.
Noch die Klebepads für den Monitor und alles ist gut.

Zum Mittag stehe ich wieder auf.

Das Fieber steigt leicht an auf 38,2 Grad

Ich bekomme noch einen Perfusor mit Novalgin an meinen Infusionsständer
Geklemmt.

Der Beutel O-Saft (Thrombozyten Nr.2) kommt an den ZVK.

Nachdem Dagmar weg ist, schlafe ich den ganzen Nachmittag.

Das mit dem Novalgin klappt und gegen 17:00 Uhr ist die Temperatur auf 36,2 Grad herunter, der Perfuror wird abgestellt.

Der momentan "Liebe Doktor" kommt nochmal herein und teilt mir mit, das das Transplantat aus Hameln kommt, was bedeuted, das der Spender wohl auch, höchstwarscheinlich, aus dieser Ecke kommt. Ich habe mir vorgenommen, wenn die Sperrzeit herum ist, mich bei dem Spender zu bedanken.

Das Abendbrot esse ich wieder am Tisch, lese das Eichsfelder Tageblatt von heute auf meinem Laptopp (als Abonnent kann man sich einloggen).

Beim Toilettengang in der Nacht (3:44 Uhr) , bin ich ziemlich verschwitzt, habe aber laut Thermometer kein Fieber.

Die restliche Nacht ist ruhig!

Mittwoch, 7. April 2010

7. April 2010 Tag - 6

Heute Morgen ist alles OK.

Nach dem üblichen Ablauf (Kurzinfusionen, Frühstück, Abstöpseln und Körperpflege) bekomme ich die Klebedinger für die EKG – Stöpsel angeklebt, und da mir noch keine Haare ausgegangen sind wundern wir uns alle, das trotz des Brusthaartoupe´s alle Klebepads halten! Die Kabel dran, Hemd drüber und den kleinen Sender in die Tasche gesteckt.
Nach den Vormedikamenten, wie 2 Paracetamol p.o., Cortison i.v. und Tavigil i.v. kommen dann die Kaninchenzellen an den Start.

9:00 Uhr Ganz langsam anfangen mit 6 ml/Std.
10:00 Uhr auf 12 ml/Std. gesteigert und um
11:00 Uhr dann auf 24 ml/Std. aufgedreht, das läuft dann bis zum nächsten Morgen.

Also darf ich kommende Nacht nichts aufregendes Träumen, sonst steht dank des
Funkmonitors andauernd die Nachtschwester am Bett.

Bei der Visite war ein „Böser, böser Onkel Doktor“ der mir was erzählt hat von wegen Tabletten sind meine Freunde und ich müsste mich daran gewöhnen, damit ich hier nicht 3 Monate bleiben müsste oder wollte.
Daraufhin fragte ich ob es denn nicht auch schluckfreudlichere „Darreichungsformen“ von dem Präparat gäbe, und mir klar ist, dass nur die „Günstigste Tablette“ im Stationszimmer steht.
Bei Tabletten die man dann auch nach dem Krankenhausaufenthalt weiter einnehmen muss, kann es ja nicht drauf ankommen, ob sich die Dinger sofort oder erst nach 20 Sekunden im Magen auflösen.
Um das Thema (es war Ihm wohl nicht Recht!) zu wechseln lobte er mich dann doch wieder ein wenig in Bezug auf die 4 Chemo – Tage. Es wäre ja „Alles in Allem“ sehr gut gelaufen.

Kreuzblut abgenommen – Es gibt wieder Nahrung für den Vampir.

Dagmar ist heute um11:00 Uhr mit dem Bus gekommen, Sebastian hat nur bis 13:00 Uhr Uni und nimmt Sie dann anschließend wieder mit nach Duderstadt.
Obwohl wir im Moment 2 Auto´s haben (Opa Albert ist ja in Istrien) ist das „Ökologischer“.

Mittagessen : Suppe - Spinat, Rührei ohne Milch (wg. Lactose) und Salzkartoffeln – Apfelwürfelkompott
Alles Prima!

Sebastian kommt, heute mit langer Hose, was dem „Kittel“ deutlich besser Steht als die kurzen Hosen neulich!!!!!!!!!!!!!

Die Kurzmedi´s laufen

Nachmittags gibt es zum ersten mal „Orangensaft i.v.“ Quatsch, das sind Thrombocyten und tatsächlich von gelb-orangener Farbe (der Beutel Nummer 1) und danach dann wieder 2 EK´s. (Nummer 27 +28)
Das Abendbrot kommt – sieht nett aus, mit Eischeiben garniert und so, hätten Sie mal Ostern machen sollen, da sah es vielleicht traurig aus.

6. April 2010 Tag – 7

Heute geht es mir 10 mal besser als gestern!
Keine Spur von Übelkeit.

Das Frühstück wird eingenommen und es bleibt drin!

Die kleinen Infusionen (statt der „Haselnüsse“) laufen nebenher.

Die Einnahme der kleinen Tabletten geht problemlos.
Dann wird „abgestöpselt“ wie jeden Morgen, und man hat Freigang ohne den „Buddie“ (Infusionsständer) zum Duschen!

Dann gibt es die ersten beiden Chemo`s

Auch alles Prima!

Die Visite kommt – und mir wird erklärt das die Kaninchenzellen, die ich morgen bekommen viele Reaktionen, wie Schüttelfrost, Fieber oder auch Grippeähnliche Symtome, auslösen können – müssen aber nicht – brauchen auch nicht!!!!!!!!!!!!!!!!
Ich bekomme einen Monitor angeschlossen (EKG + Puls) der dann per Funk die Daten ins Schwesternzimmer schickt. Zusätzlich wird stündlich Blutdruck und Temperatur gemessen.

Die Dame vom Psycho – Sozialen Dienst war da und im Gespräch habe ich erfahren, das es auf der Nachbarstation einen Aufenthaltsraum gibt, wo auch Tizian schon
mitkommen kann, aber erst wenn ich wieder aus meiner Kemenate darf!

Der „Computermensch von der Uniklinik ist gekommen und hat meinen Internetzugang eingerichtet.
Nun kann ich keine Geistigen Ergüsse „Publizieren“ und diesen Blog hier ins Laufen bringen.

Das Mittagessen ist OK!

Dagmar kommt am Nachmittag.

Nachdem Dagmar und Sebastian wieder weg sind um Tizian vom Kindergarten abzuholen – hoffentlich schaffen Sie es noch, sonst hängt der Kleine wieder am Zaun!

Die Arbeit am Blogg beginnt!

Die 3. Chemo des Tages wird angehängt und auch die kleinen Medi´s laufen.

Zum Kaffee wird wieder der Vampir mit Blut (Nr. 25 +26) gefüttert.

Das Abendessen wird gegessen und auch vertragen!

Dann gibt es wieder eine Rallye – Spritze!

Die Bewegungstherapie für die nächsten 6 Stunden ist gesichert.

Die Abendmedi´s werden nacheinander angehängt:

Alles gut, gegen 1:00 Uhr Nachts klemmt die Nachtschwester das letzte NACL ab und ich habe über nacht nur die Blutverdünnung dran.

Morgen wird es wohl wieder spanend!?!?!?!?!?!?!?!?!?!?

Dienstag, 6. April 2010

5. April 2010 Tag – 8

Es sollte kein guter Tag werden!

Es stand mir beim Wecken schon bis zum Adamsapfel.

Tief und ruhig durch die Nase atmen.
Half alles nichts – die Übelkeit war ätzend!

Beim Pinkeln 180 Grad Drehung und das Morgengebet vor der Klosettschüssel!
Damit ich hier richtig verstanden werde – ich bin Sitzp.........!

Daraufhin wurden dann alle großen Tabletten von p.o. (per oral) auf i.v. (intravenös)
umgestellt.

An Frühstück war nicht zu denken

Die Chemo´s gehen weiter

Bei der Visite kam dann heraus, das der Stationsarzt die Umstellung gestern schon angesetzt hatte, aber Dank der „Lieben Schwester“ nicht umgesetzt wurde.
Ist ja auch zusätzliche Rennerei wenn man statt einer Medischachtel am Morgen, 12 kleine Infusionen über den Tag verteilt zusätzlich an- und abhängen muß.
Weiterhin hat mich der Doc aufgeklärt, das bei der bevorstehenden „Operation“ (Transplantation) der Körper ausreichend Energie benötigt, so das auch ein „Prachtkerl“ wie ich keinen Tag ohne Nahrung sein darf. Also kriege ich heute Astronautenkost direkt in die Vene.

Zusätzliche Medi´s gegen die Übelkeit

Es steht mir nur noch bis zu den Brustwarzen!

An Mittagessen ist auch nicht zu denken!

Dagmar´s Besuch tut heute besonders gut!

Nachmittags wieder auf die Waage – was soll ich sagen die Klo - Rallye beginnt von neuem.

Bin irgendwie ganz schön kaputt – vom im Bett rumfletzen, aber die Chemo´s tun anscheinend Ihre Wirkung und ich schlafe den ganzen Tag über immer wieder!

Abendbrot fällt aus – die Astronautennahrung läuft noch und man ist ja schließlich figurbewusst ;-) !!!!!!!!!

Ich hab mir überlegt in Zukunft vielleicht auch Astronautennahrung zu kochen!
Warum? Da stehst Du stundenlang in der Küche um ein tolles Menü zu kochen , und in einer Stunde ist alles aufgefuttert. Bei der Astronautennahrung ist es anders,
Pott mit Wasser, Zucker und Mineralien rein, aufkochen, fertig. Und 1000 ml brauchen 12 Stunden um in die Vene zu laufen, das ist effektiv! Oder nicht?

Da das Lasix mich dann den Abend über auf Trab gehalten hat, habe ich Polizeiruf 110 und den Wallander Krimi im Fernsehen geguckt, Lasix gab immer noch keine Ruhe, also noch 2 Stunden „Emerald Mine“ am Laptop gedaddelt!

Erstaunlich ruhige Nacht gehabt!

4. April 2010 Tag – 9

Die übliche „Weckroutine“ (Wiegen, Blutdruck, Puls und Temperatur) gegen 8.00 Uhr,
kann man sich nicht beschweren - oder?

Zum Frühstück, heute gab sogar einen „Lind-Hasen“ und ein gefärbtes Ei
Ist ja Ostern!?!?!?!?

Ich habe nur ein Brötchen mit Konfitür gegessen, der Hase lebt noch! Hätte mir schon zu Denken geben müssen!!!!!!

Nach der Morgentoilette und der Mundpflege habe ich dann meine Tabletten eingenommen

Die 5. Tablette, so groß wie eine Haselnuss, hat dann Ihr grausames Werk getan.
Ich musste mich heftig übergeben!

Die Krankenschwester kam zum Anstöpseln und fragte warum ich das Bad putze.

Nach meiner Antwort habe ich dann im Laufe des Vormittags die ganzen profilaktischen Penicillinpräparate über den ZVK bekommen.

Nachdem die Reinigungskräfte Ihren Durchgang gemacht hatten, habe ich dann noch mal den
Mülleimer bemüht.

Der Doc kommt und nimmt Kreuzblut ab, heut Nachmittag gibt es noch 2 Ek´s (Erytrocyten-Konserven) Insgesammt dann Nummer 23 +24

Durch die Chemo geht der HB den Bach runter, ist aber alles ganz normal!

Das Mittagessen habe ich dann weggelassen

Nachmittags wieder die Waage, zuviel eingelagert, also Lasix in den ZVK und die Rennerei geht los. Alle 20 – 30 Minuten den Stecker von den Infusiomaten raus, mit meinem „Buddy“ zur Toilette, zurück Stecker rein, bis zum nächsten mal!

Die "Liebe Schwester" von der Spätschicht hat mich dann genötigt die übrigen "Haselnüsse" noch einzunehmen. Ich solle mich nicht so anstellen! O-Ton: "Wenn das jetzt schon so losgeht!"
O-Gedanke: "Wie schlimm wird es denn noch!?!?!?!?!?!?"

Der Doc kommt mit der Vampirnahrung. Ist schon seltsam, am Infusionsständer hängt neues Blut und díe Chemo, die es wieder kaputt macht!?!?!?!?!?!?!

Zum Abendbrot gab es 2 Scheiben Graubrot, 20 gr. Butter, (eine Frechheit für einen Eichsfelder) 2 Scheiben Putenbrust und 2 Scheiben Käse (gammelige Milch nehme ich höchstens in warmer Form zu mir!) und einen Eßlöffel Karottenraspel. Also um die Verträglichkeit mit den Tabletten zu arrangieren habe ich dann die beiden Scheiben Brot mit dem Hauch von Butter bestrichen und den Putenbrustaufschnitt dazwischen gepackt. Das, wie Tizian sagen würde, "Klappebrot" dann so runtergewürgt. Als Nachtisch gibt es noch einen Schnaps - profilaktisch gegen Pilzbefall. Der Schnaps ist weiß und schmeckt nur 3 Tage lang einigermaßen, dann wird es ekelig!

Nach dem Essen die Mundhygiene, will heißen Zähneputzen und danach mit einer Salbei - Lösung spülen und gurgeln.´

Die restlichen "Haselnüsse" runtergequält, noch eine Orangefarbene Emulsion für die Mundhygiene. Ach ja, die Augentropfen habe ich noch nicht erwähnt, die ich seit gestern 6 mal am Tag einträufele - aber die schmecken jedenfalls nicht.

Die Nacht war pinkelig ruhig!

3. April 2010 Tag – 10

Heute wird es ernst, die Chemo beginnt

Es wird etwas gegen Übelkeit gegeben

Die Tabletten müssen weiter genommen werden

Und dann kommen drei verschiedene Medikamente
Morgens ab 9:00 Uhr zwei verschiedene nacheinander und 4 Stunden nach der zweiten dann das dritte Medikament.

Da parallel immer noch NaCL läuft habe ich 2,5 Kg zugenommen und es gibt wieder was zum „Wasserlassen“!

Diesmal in den ZVK

Das Zimmer hat einen Vorraum als Eingangsschleuse mit Waschbecken und Schränken, wo sich das Personal als auch die Besucher mit Kitteln und Mundschutz „verkleiden“ müssen!
„My Home is my Castle” oder so. Im Zimmer muss ich nur einen Mundschutz aufsetzen, wenn die Reinigungskräfte Ihren Job machen oder die Pflege das Bett bezieht

– jeden Tag neu

– muss ich ein Ferkel sein.

Da fällt mir ein die Reinigungskräfte wischen sogar jeden Tag die Wände, Fenster und Bilderrahmen ab

– was für ein grosses Ferkel muss ich sein ;-)

Es ist soweit alles OK

2. April 2010 Tag – 11

Das mit dem "Tag - 11" ist so gemeint, die Zählung der Tage laufen rückwarts bis auf "Tag 0", an dem dann die Stammzellentransplatation durchgeführt wird.

Heute wird weiter gespült
3 NACL´s über den Tag verteilt

Die Tablettenesserei geht los
19 Stück über den Tag verteilt

Als 2. Frühstück sind es schon mal 9 „Smarties“

Durch die NACL nehme ich an Gewicht zu (Wassereinlagerung), also noch eine Tablette und eine Kaliumbrause.

Nach dem Mittag kommt die Family

Tizian wollte unbedingt Opa besuchen.
Da Personen unter 14 Jahren nicht auf die Station dürfen, und das Zimmer im Erdgeschoss ist, haben wir per Handy durch die Scheibe gesprochen. (Die Fenster können nicht geöffnet werden)

Es tut gut wenn man in seiner „Zelle“ Besuch bekommt.

Bin hier im Einzelzimmer, als Empfänger der allogenen Strammzellentransplatation (Fremdspender) muss die Keimbelastung noch geringer sein, wie bei einer Eigen- bzw. Verwandtenspende, da liegt man dann im Doppelzimmer.

Meine Kemenate darf ich erst wieder verlassen, (Ende der Umkehrisolation) wenn das neue Knochenmark gut "angewachsen" ist und meine Leuk´s über 1/nl sind. Da muss ich dann aber einen Mundschutz tragen.

Während der Umkehrisolation kommt Besuch nur mit Einmalfüßlingen, Schutzkleidung, Mundschutz und natürlich Händedesifektion zu mir rein.

Am Abend waren dann alle NACL´s durchgelaufen und über Nacht lief dann nur noch die Blutverdünnung über Perfusor.

Die Nacht war bis auf die „Pinkelpausen“ ruhig und ich konnte gut schlafen.

Gegen Morgen bekam ich dann ganz leichte Kopfschmerzen. Bin wohl doch innerlich aufgeregter als gedacht.

1.April 2010 Tag – 12

Aufnahmetag auf der Holland Station 0123 im U KG

Es herrscht ein gutes Klima auf der Station.

Mehr Infos unter (http://www.med.uni-goettingen.de/presseinformationen/presseinformationen_5273.asp)

Alles ist hell und luftig gestaltet, im Gegensatz zu den „Bunkergängen“ im restlichen Klinikum.

Die verschiedenen Prozeduren liefen ab, wie:

Aufnahmegespräch durch eine Studentin,

Pflegeanamnese durch die Stationsleitung

Mittagessen: Kartoffelsuppe – Fischroulade Gemüsestreifen Kartoffeln Senfsauce – Schokoladenpudding

„Einschleusung“ in „Mein“ Zimmer Nr. 10

Ein ZVK (Zentraler Venenkatheder) wurde unter örtlicher Betäubung gelegt.
Hat nicht weh getan, war nur ein wenig unangenehm.

Danach wurde ich noch mal aus meinem Zimmer zum Kontrollröntgen geschoben.

Den ZVK wurde daraufhin noch einmal etwas zurückgezogen und entgültig verpflastert.
(Hat auch nicht weh getan!)

Aufnahmeuntersuchung durch eine Ärztin

Die erste NACL wird angehängt zum Nieren spülen, es folgen noch zwei weitere bis zum Morgen, und Heparin über den Perfusor damit sich keine Tromben bilden.

Einweisung in die Mundpflege durch einen Pfleger

2. NACL wird angehängt

Abendbrot: 2 Scheiben Graubrot, 1 Stück Butter, 2 Scheiben Käse, 2 Scheiben
Bierschinken, 1 kl. Schälchen Wachsbohnensalat.

Die ersten Tabletten:

5 Stück zum Abend

4 Stück zur Nacht

3:12 Uhr piepen meine beiden „Freunde“, die Schläuche sind abgeknickt

3:52 Uhr Der Infusomatenfreund piept, die zweite NACL ist leer und wird getauscht

Ansonsten kann ich relativ gut schlafen!