Mittwoch, 5. Mai 2010

5. Mai 2010 Tag +22

Die Nacht war einigermaßen.

Um 7:30 Uhr Blutentnahme, Wiegen, Messen

Frühstück

Bin schon im Bad beim Zähneputzen als Frau Dr. Schanz ruft. Beckenkammbiopsie!

Also ganz schnell unter die Dusche - Katzenwäsche.

Auf´s Bett, linke Pobacke freimachen und loß geht´s.

Die Einstichstelle wird örtlich betäubt. Die Betäubung wird dann stufenweise in die Tiefe erweitert, wovon man aber nichts mehr merkt.
Dann das Punktionsinstrument, sieht aus wie ein Werkzeug mit T-Griff.
Das Durchstoßen des Beckenknochens bemerkt man kaum.
Beim ersten Ansaugen des Knochenmarkes ist es etwas unagenehm, aber auszuhalten.
Dann die verschiedenen Röhrchen befüllt, Tupfer und Plaster drauf und auf den Sandsack für eine Stunde. Díe Punktion ist nach 5 Minauten vorbei.

Nach einer Stunde auf dem Sandsack gibt es ein richtiges Pflaster, weil nichts nachgeblutet ist.
Danach wird auch der ZVK entfernt. Mit dem Skalpell die beiden Fäden durchgeschnitten, ziehpt ein wenig, und vom ziehen hat man garnichts gespürt.
Tupfger drauf und fest drücken. Dann Pflaster drüber, 5 Minuten fest drücken und 1/2 Stunde liegen bleiben.

Mittagessen: Gebundene Gemüsesuppe - Spinat, Rührei,Salzkartoffeln - Moccacreme

Bringe mein Tablett zurück und mache 5 Runden auf dem Flur.

Räume schon mal das Bad.
Taschen für die Klamotten bringt Dagmar mit.

Der Laptop wird eingepackt und nun wird gewartet - auf den Entlassungsbrief und auf meine liebe Frau.

Setze mich auf den Flur und bekomme direkt mit das nicht in allen Zimmern die Therapie so reibungslos abläuft wie bei mir.

Dagmar kommt um 14:30 Uhr und wir packen die restlichen Sachen ein und warten auf dem Flur auf das Entlassungsgespräch und die Papiere.

Der Doktor erklärt nochmal die Verhaltensregeln für "Draussen" und händigt mir 5 Rezepte mit je 3 Medikamenten aus, fröhliches Schlucken!

Bevor es nach Hause geht, treffen wir noch eine Leidensgenossin auf der IKO, die dort zur ambulanten Therapie ist. Der Eheman ist auch dabei und es wird deutlich, daß es viel Informations- und Erfahrungsaustauschbedarf gibt. Wir unterhalten uns sehr angeregt und die Zeit vergeht wie im Flug. Es ist schon 17:00 Uhr als wir das UKG verlassen.

Als wir dann zum Auto gehen bin ich das erste mal seit dem 1. April wieder an der frischen Luft, und es ist wirklich noch "frisch" draussen.

Auf dem Nachhauseweg denke ich an die Hinfahrt am 1. April mit Sebastian.
Trotz meiner positiven Einstellung zur Behandlung kamen einem doch so Gedanken wie:
"Ob du Duderstadt nochmal wiedersiehst?".

Zuhause werden die Fahrer gewechselt, es sind schon die ersten Gäste da, und ich fahre mit Meike zur Apotheke um die Rezepte abzugeben.

Bin ganz schön geschafft aber es ist gut wieder zu Hause zu sein.

Die Freude auf das eigene Bett ist enorm und das "P&P" wird angenehmer wenn man zwischendurch wirklich gut "pennt".

Dienstag, 4. Mai 2010

4. Mai 2010 Tag +21

Die Nacht ist erst mal um 2:00 Uhr vorbei.
Kann nicht wieder einnschlafen, also Eichsfelder Tageblatt, Sudoku.
Gegen 4:00 Uhr kann ich weiterschlafen.

Werde gegen 7:30 Uhr zum Blutabnehmen geweckt. Wiegen, Messen, Frühstücken, Duschen.

10 Runden auf dem Flur, habe mal die Schritte gezählt, eine Bahn hin 50, eine Bahn zurück 50, macht 1000 Schritte.

Bin beim schreiben, kommt die Visite.
Oberarzt Dr. Jung sagt: "Heute ist die letzte Chance den Oberarzt diese Woche noch zu sehen"!
Runzelnde Stirn beim Koch.
Zitat weiter: "Wir würden Sie gern morgen entlassen"!
Ich bedanke mich artig und freue mich wie Bolle. (Insgeheim hatte ich auf Donnerstag spekuliert, aber eher Freitag angenommen)
Es wird von einer Wiederaufnahmequote(Infekte etc.)von 50-60% gesprochen, ich möchte zu den 40% gehören!
Heute Nachmittag soll noch eine Beckenkammbiopsie gemacht, ich äußere den Wunsch, daß Frau Dr. Schanz diese ausführt, dem Wunsch wird entsprochen. Der ZVK wird dann morgen nach der Blutentnahme gezogen.
Alle freuen sich, die Visite ist vorbei.

Die Physio kommt und wir machen einen Aufbauplan. Es wird über Verhaltensregeln zu Hause gesprochen und "Viel Glück" gewünscht.

Mittagessn: Minestrone (mit Nudeln!)- Gedünstetes Pangasiusfilet, Salzkartoffeln, Karotten-Sellerie Gemüse - Apfelgrütze.
Die Pflegerin setzt sich zu mir und wir sprechen über die "Routinen" die dann Daheim laufen sollten.

Dagmar ist ganz aus dem Häuschen, daß es morgen schon klappt, mit dem "Auszug aus Ägypten".

Wir verziehen uns wieder mit Kaffee auf die Gallerie. Es gibt noch viel zu besprechen.
Welche Räume Blumenfrei werden sollen, was an "-L" Produkten noch besorgt werden muss, wo das Meterband hingehängt wird?

Meterband !?!?!?!?!?! Ja ein Maßband, wie früher beim Bund für die letzten 100 Tage.

100 Tage muß ich noch vorsichtig sein. Bis zum 13. August.
- Bei Kontakt mit Besuch, immer Mundschutz tragen
- Kein Besuch mit Erkältung
- Lactosefreie Kost
- :-) Kein Rasenmähen, Gärtnern im Allgemeinen, Kein Staubsaugen, Kein Staubwisachen
- Alles vermeiden, was zu einer Keim- oder Virenbelastung führen kann

Frau Dr Schanz kommt in den Pavillon und verschiebt die Beckenkammbiopsie auf morgen früh.

Sebastian holt Dagmar ab, es wird schon mal die Computerabteilung verkleinert. Externe Festplatte und Lautsprecher treten schon mal die Heimreise an.

E-Mails bearbeiten (Alle mal nachsehen!)

Ein wenig ruhen, bloß nicht schlafen!

Skypen mit Duderstadt.

Abendbrot

Wiegen, Messen
Die Pflegekraft verabschiedet sich und wünscht mir schon heute "Viel Glück", weil Sie morgen Frei hat.

Skypen mit Norbert und Rosita

Blog schreiben

Skypen mit Tobi

Skype Konferenz mit Sebastian und Tobi

Skypen mit Peine

Skypomanie heute! Haben alle das Tagebuch gelesen!

Fernsehen

Gute Nacht

3.Mai 2010 Tag +20

Die Nacht war wieder kurz.

Meine Spenderin ist wohl ein richtiges "Nachtkätzchen", werde erst gegen Morgen müde.

Wecken zur Blutabnahme, Messen, Wiegen, Frühstücken (Tagesration 28 Tabletten), Duschen.

Mache meine 10 Runden auf dem Flur.

Während der Zimnmerreinigung schaue ich am Laptop im Pavillon Fernsehen.

Die Physio geht mit mir in den Pavillon aufs Rad, anschließend ein paar Armdehnübungen. Wir besprechen am Dienstag einen Trainingsplan für zu Haus zu erstellen. Einen Plan den man abarbeiten muß und nicht so ein Wischi Waschi, Zitat: "Machen Sie soviel Sie Können"!
Die Visite kommt dazu, eine "Neue" Ärztin auf Station, Frau Dr. Schanz,
Sie hat mich schon während der ambulanten Phase betreut.
Ab Dienstag wird das Sterofundin (Nierenspülung) abgesetzt und wenn meine Nieren trotzdem alles richtig machen, steht einer Entlassung nichts im Weg. Die Pro-Graf Spiegel sind anscheinend im Lot.

Mittagessen: Nudelsuppe (es sind aber jeden Tag andere Nudeln!)- Schmorbraten, Knöple"nudeln", Zuchinigemüse - Erdbeerpüree.

Dagmar kommt, wir holen uns Kaffee und gehen in den Pavillon.



Da sehe ich ein Puzzle, 500 Teile von Loriot "Wo laufen Sie Denn?", und es ist passiert, Koch´s im Puzzlerausch, als Sebastian kommt um Dagmar abzuholen, muß er erst den Baum fertig puzzlen, wofür hat man denn einen angehenden Forstwirt in der Familie.

Als die beiden fahren bleiben mir jede Menge rein blaue Teile, aber ich gebe nicht auf, um 18:30 Uhr ist alles fertig. Das Abendbrot habe ich mir verdient.

Ein Skype - Anruf aus Duderstadt, netter Plausch.

Wiegen und Messen.

Fernsehen.

Gute Nacht.

2. Mai 2010 Tag +19

Wenig geschlafen, glaube es liegt am Eistee.
Trinke sonst nie Tee und wahrscheinlich deshalb für Teein sehr empfänglich.

Telefoniere nach dem Frühstück und bestelle bei Dagmar die Getränke um!

Visite kommt und erzählt im Grunde nichts neues. Von den Blutwerten her könnte ich nach Hause, aber der Pro Graf Spiegel muß erst stabil sein, damit eine wöchentliche Kontrolle in der Ambulanz ausreicht. Der Pro Graf Spiegel sagt etwas über die Sättigung des Blutes mit den Immundepressiva (Medikament gegen die Abstoßung der Stammzellen)aus.
Ein profilaktisches Antibiotika wird abgesetzt - 2 Tabletten weniger.
Morgen bekomme ich(vorerst)zum letzten Mal eine Infusion mit Sterofundin.
Da ich im Moment 2,5 ltr. Flüssigkeit zu mir nehme und das noch steigern kann, werden die Nieren auch so gut gespült.

Es war schon für mich ein Wunder das ich in der Krise mit Futtersack und NaCl (im Prinzip künstliche Ernährung) überhaupt keinen Durst hatte. Wenn ich sonst mal mit Antibiotika im Bett lag habe ich zwar 1 Woche nichts gegessen aber Getrunken immer!?!?!?!?!?

Die Reinigungstruppe erzählt mir, daß bevor mein Zimmer neu belegt wird, eine externe Reinigungsfirma im Vollschutzanzug kommt und das Zimmer erst regelrecht unter Wasser setzt und dann noch aussprüht. Dann darf das Zimmer für Stunden nicht betreten werden. (Was muß der Koch für ein Ferkel sein?)

2. Frühstück: 18 Tabletten

Mittagessen: Hochzeitssuppe, Kalbsgeschnetzeltes, Blumenkohl, Salzkartoffeln, Obstsalat.

Nur 3 Tabletten zum Nachtisch

Dagmar kommt und bringt die gekühlten Getränke.

Wir gehen in den Pavillon auf die Empore und klönen auf dem Sofa.

Dann ins Zimmer ein kleines Nickerchen.

Dagmar sagt ich schlafe schon wieder wie vor der Krankheit. Von Kurzatmigkeit keine Spur.

Nachdem Dagmar wieder heim gefahren ist (Bald fahre ich mit :-)!) beantworte ich noch einige E-Mails.

Auf den Flur 10 Runden spazieren gehen.

Nickerchen bis zum Abendbrot. 1 Sch. Graubrot mit Schinken und 6 Tabletten in Schokopudding.

Entwurf für den Blog schreiben.

Fernsehen

Skypen mit dem Junior.

4 Tabletten zur Nacht, wieder mit Schokopudding.

Blogg fertig schreiben.

Gute Nacht.

1. Mai 2020 Tag +18

7:40 Uhr werde zum Blutabnehmen, Wiegen und Messen geweckt.

Nacht war OK! Wird ohne Wassertablette bestimmt noch besser.

Frühstück - 2 Brötchen

Hab mich mal wieder trocken rasiert, war nicht mit anzusehen, sah aus wie ein Flickenteppich.

Duschen

Verbandswechsel beim ZVK.

2. Frühstück - 19 Tabletten und 1 Joghurt.

Die Visite kommt, die Ärztin erzählt, daß meine Leukozyten weiter steigen.
Labormäßig alles OK!

7 Runden auf dem Flur.

Mittagessen: Nudelsuppe - Schweinemedaillons, Salzkartoffeln, knackiger Broccoli, Sahnesauce - Mandarienchenkompott. Alles sehr lecker.

"Nur" 3 Tabletten zum Mittag, im Schokopudding ertränkt gehen auch diese Tabletten runter.

Das Sterofundin ist alle und wird abgehängt. Ich bin wieder frei!

Als Dagmar kommt, gehen wir einen Kaffe trinken, auf der Gallerie im Pavillon.
Treppe steigen geht gut.

Nach dem Abendbrot fährt Dagmar wieder.

2. Abendbrot - 7 Pillen

Ich beantworte die vielen Mail´s und skype noch 1 Stunde mit Gerhard.

Tabletten zur Nacht, nur 3.

Nachdem ich den Blog fertig habe werde ich mich hinlegen und bin gespannt wie die Nacht verläuft, so ohne Schläuche UND ohne Wassertablette.

Bis Morgen!